Bedeutung der AHL-Qualität für die Pflanzenverträglichkeit

AHL ist eine flüssige Lösung aus Ammoniumnitrat, Harnstoff und Wasser. Handelsübliche Dünger arbeiten dabei mit 28, 30 oder 32 % Stickstoff. Der Stickstoff setzt sich wiederum aus Nitratstickstoff, Ammonium- und Amidstickstoff zusammen. AHL wird vor allem bei der ersten Gabe von Nitrat im Frühjahr eingesetzt sowie als Spätdüngung. Bei der Vorlaufbehandlung sensibler Pflanzen hat die Qualität des AHL-Düngers einen großen Einfluss darauf, wie gut diese das Düngemittel aufnehmen und verarbeiten.

Vor allem die Oberflächenspannung entscheidet über die Aufnahme. Ist die Spannung hoch, rollen die Tropfen schnell vom Blatt und fallen auf das Erdreich, wo sie in den Boden und an die Wurzeln gelangen. Bei einer niedrigen Oberflächenspannung kann sich ein zarter Flüssigkeitsfilm auf der Pflanze bilden, was Verbrennungen begünstigen kann. Ein AHL-Dünger mit geringer Spannung erhöht daher das Risiko von Blattschäden und minimiert den Ertrag.

Mit der Anwendung von Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung lassen sich Betriebskosten spürbar senken!

Wer hätte das gedacht? Das sieht man schon direkt beim Einkauf: Bei KAS 27% N Gesamtstickstoff und bei AHL Dünger 28% N. Dabei ist der Preis für Flüssigdünger pro Kilo sogar noch günstiger. Pro Hektar liegen die Kosten gerade einmal bei 2,50 bis 3,00 Euro.

Ein Vorteil der Anwendung von Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung konnte sich besonders gut im letzten, außergewöhnlich trockenen Sommer sehen lassen. Während die Anwendung von KAS keine Wirkung zeigt, sondern nur ungelöst auf dem Acker lag, sickerte der flüssige Stickstoff in Form des AHL-Düngers direkt in den Boden ein und wurde gierig von den Pflanzen aufgesaugt. 

Trotzdem scheint Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung für viele nicht die gleiche Wirkung zu haben wie KAS. Und tatsächlich lassen sich bei der Nutzung mancher Flüssigdünger Schäden sehen. Allerdings kommt dies meist nur bei Produkten mit minderwertiger Qualität vor. Wenn jedoch auch beim Einsatz hochwertigerer Produkte Schäden entstehen, liegt dies höchstwahrscheinlich am falschen Einsatz des Düngemittels.

Erfolgt die Anwendung des Düngers beispielsweise direkt nach dem Regen oder bei sehr sonnigem Wetter, besteht die Gefahr von Verbrennungen. 

Dies lässt sich jedoch vermeiden, indem die Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung (AHL) grobtropfig angebracht wird. Hierbei empfiehlt sich die Anwendung von Schleppschläuchen. Mithilfe der Schleppschläuche bleibt das Düngemittel nämlich nicht auf den Blättern liegen, sondern rollt ab. Aber auch, wenn eine Verbrennung vorkommen sollte, sagen einige Landwirte aus Erfahrung, dass sich dies trotzdem nicht negativ auf den Ertrag auswirkt. 

Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung (AHL) lässt sich genauer anbringen

  • Durch die Genauigkeit der modernen Spritztechnik lässt sich AHL-Dünger sehr präzise und genau anbringen, das heißt, dass man u. a. bis zum Ackerrand die richtige Menge spritzen kann und dadurch einen höhere Ertrag erzielt.
  • Ein weiterer Pluspunkt für die Anwendung der Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung ist die Zeitersparnis. Mit Flüssigdünger wird zum Einen der Anteil an Überfahrten deutlich eingespart. Und zum Anderen ist es eine sinnvolle Entscheidung beim Düngen gleichzeitig Pflanzenschutzmittel zu verteilen. Vorausgesetzt man benutzt die richtigen Düngemittel. So hat man beides in einem Durchgang erledigt und eine Menge Zeit gespart.

Düngewirkung durch den Einsatz von AHL

AHL ist ein Flüssigdünger, der fachgerecht ausgebracht werden muss. Dafür bietet die Lösung aus Ammoniumnitrat, Harnstoff und Wasser eine ausgezeichnete und zielgenau dosierbare Versorgung mit Nitratstickstoff.

Ein weiterer Vorteil ist, dass AHL mit Wasser verdünnt werden muss und daher auch mit anderen Pflanzenschutzmitteln, Spurennährstoffen oder Wachstumsreglern kombiniert werden kann. So können mehrere Arbeitsschritte zeitgleich mit der ersten Gabe von Nitrat ausgeführt werden.

Die Lagerung kann dabei in speziellen doppelwandigen Flüssigdüngertanks erfolgen.

Die Düngewirkung erfolgt größtenteils über den Boden und nur zu einem kleinen Teil über das Blatt. In Kombination wird eine optimale Versorgung mit Nitrat erreicht, die sich positiv auf das vegetative und generative Wachstum der Pflanze auswirkt. Bei einem Mangel wird der Wuchs gehemmt, die Fotosyntheseleistung sinkt und es kommt eher zum Trockenstress.

Das Transportieren von Flüssigkeiten ist bspw. durch Tanks mit Ball-Baffles-System problemlos möglich. Bei der Aufbringung der Lösung aus Stickstoff, Harnstoff und Wasser kann bis an den Rand der Felder die volle Menge gewährleistet werden. Dabei können die Abstandsauflagen der Düngeverordnung problemlos eingehalten werden.

Welcher Dünger wirkt besser: AHL oder KAS?

Wie gut ein Dünger wirkt, hängt nicht alleine von der Qualität des Düngemittels ab. Die flüssige Lösung aus Wasser, Harnstoff und Ammoniumnitrat kann zielgenauer aufgebracht werden. Zudem lässt sich der Flüssigdünger mit anderen Substanzen wie Pflanzenschutzmitteln kombinieren. Kalkammonsalpeter oder kurz KAS ist ebenfalls ein Düngemittel, welches Stickstoff enthält. KAS enthält 27 % Stickstoffverbindungen, die sich aus 76 % Ammonnitrat und 24 % Kalk zusammensetzten. Mit dem Streudünger wird vor allem eine hohe Anfangswirkung erzielt, welche mit der Zeit durch die Nitrifikation des Stickstoffanteils des Ammoniums ergänzt wird. Eine versauernde Wirkung wird durch den enthaltenen Kalk ausgeglichen.

Die Ammonium Harnstoff Mischung wird flüssig verabreicht, größtenteils über den Boden und zu einem geringen Prozentsatz über das Blatt aufgenommen. Bei langen Trockenphasen kann Harnstoff jedoch nur sehr schlecht von der Erde absorbiert werden. KAS dringt schon in den ersten 24 Stunden bis zu drei Zentimeter tief in die Erdschicht ein. Die Wirksamkeit des Düngemittels hängt daher auch von der Bodenbeschaffenheit, der Kultur, der Witterung und Ausbringung des Düngers ab.

 

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