Um die Vorteile von Flüssigdünger maximal ausnutzen zu können, gilt es, gewisse Dinge zu verstehen und zu beachten. Es ist gar nicht so schwer, mit nur ein paar Ungenauigkeiten Pflanzen zu schaden oder unwirtschaftlich zu handeln. Arbeiten Sie schon optimal mit Ihrem Flüssigdünger?

Welche Stickstoffe sollte man verwenden?

Zunächst sollten wir uns anschauen, wie der Stickstoff in die Pflanze gelangt. Stickstoff durchläuft verschiedene Umwandlungsprozesse im Boden, bis er für die Pflanze verfügbar ist. Während Nitrat direkt von den Pflanzen aufgenommen werden kann, müssen Ammonium und Harnstoff zuerst in Nitrate umgewandelt werden. Dies geschieht durch Niederschlag oder Bewässerung. Dabei wandelt sich Ammonium in Nitrat und Harnstoff in Ammonium um. Bei dem zweiten Kontakt mit Wasser wandelt sich anschließend der Harnstoff, welcher durch den ersten Niederschlag schon zu Ammonium geworden ist, schließlich ebenfalls in Nitrat um. So gibt es 3 Nitrat Schübe. Bei einer Mischung dieser Stoffe, wie zum Beispiel beim AHL, wird die Pflanze so über einen langen Zeitraum gleichmäßig mit Stickstoff versorgt. Wenn nur einer dieser Stoffe ausgebracht wird, muss die Pflanze den komplette Stickstoffbedarf in einem sehr kurzen Zeitraum aufnehmen. Im Herbst/Winter, wenn es zu massiven Niederschlägen kommt und das Nitrat nicht schnell genug von der Pflanze aufgenommen werden kann, wird dann viel Nitrat ausgewaschen und kommt nie zu Gebrauch.

Was ist die ideale Zeit, um Flüssigdünger auszubringen?

Zu dieser Jahreszeit sind die trockenen Nachmittags- oder Abendstunden am besten geeignet. Es ist absolut nicht empfehlenswert, Flüssigdünger bei Morgentau auf feuchten Feldern auszubringen. Ebenso sollte man es unbedingt vermeiden, den Dünger auf regennasse Pflanzen zu sprühen.

Auch die Temperatur spielt eine Rolle. Es ist wichtig, den Flüssigdünger nur bei Temperaturen zwischen -5 °C und 25 °C auszubringen. Wechselfrostbedingungen sollten vermieden werden und es ist ratsam, die vorgeschriebenen Mischungsverhältnisse einzuhalten, um Schäden an den Pflanzen bestmöglich zu vermeiden.

In Deutschland ist in Zukunft vermehrt mit Trockenperioden und Dürre zu rechnen. Das bedeutet, dass wir auf Niederschläge nur hoffen oder geduldig warten können. Flüssigdünger bietet hierbei den Vorteil, dass er in seiner flüssigen Form direkt ins Erdreich gelangt und seinen ersten Schub Stickstoff direkt an die Pflanzen weitergeben kann.

Kann man verschiedene Düngersorten mischen?

Mit steigenden Düngerpreisen wird die Eigenmischung für Landwirte und Landwirtinnen immer attraktiver. Es ist empfehlenswert, eine Düngermischung zu verwenden, die optimal auf den Bedarf des Bodens und der Pflanzen abgestimmt ist. Dadurch können die wichtigsten Nährstoffe kostengünstig kombiniert und der Arbeitsablauf verkürzt werden, da alle Stoffe in einem Mal ausgebracht werden. Eine richtige Kombination, wie beispielsweise von Stickstoff-Phosphor-(NP)-Düngern mit Kieserit, zeigt einen positiven Effekt auf Pflanzen und die Umwelt.

Außerdem können die Richtlinien der Düngeverordnung bestmöglich genutzt werden, wenn eine präzise Düngermischung verwendet wird. In vielen Fällen können Pflanzenschutzmittel und Flüssigdünger wie AHL auch kombiniert und in einem Arbeitsgang auf das Feld gebracht werden.

Welche Vorteile bietet Flüssigdünger im Vergleich zu Feststoffdünger?

Ein großer Vorteil von Flüssigdünger ist, dass er nach dem Ausbringen sofort in den Boden eindringt und die Nährstoffe sofort für die Pflanzen verfügbar macht. Im Gegensatz dazu wird Feststoffdünger zunächst nur auf die Oberfläche des Feldes aufgetragen. Der KAS - Kalkammonsalpeter kann dann erst durch die Vermischung mit Wasser, beispielsweise durch Regen oder Tau, aktiviert werden und in den Boden gelangen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der KAS bei längerer Sonneneinstrahlung auf der Oberfläche massive Stickstoffverluste durch Verdunstung erleidet.

Besonders nach kalten Perioden mit frostigen Böden benötigen die Pflanzen dringend Nährstoffe. Auch während allgemeinen Trockenperioden ist es unerlässlich, dass die Nährstoffe für die Pflanzen sofort verfügbar sind. Daher empfehlen wir Flüssigdünger anstelle von Feststoffdünger, da er die bessere und einfachere Wahl darstellt.

Lässt sich durch die Verwendung von Flüssigdünger Zeit und Aufwand sparen?

Ja und nein: Mit der Spritze ist man zwar langsamer unterwegs, hat aber dafür eine größere Kapazität und somit eine höhere Effizienz. Das bedeutet, dass weniger Fahrten zum Betrieb gemacht werden müssen und weniger Zeit auf der Straße verbracht wird. Andererseits kann man mit dem Streuer zwar schneller auf dem Feld fahren, muss aber dafür öfter zum Betrieb zurückkehren.

Eine Methode, die zwar zeitaufwendig ist, aber dennoch häufig vorkommt, ist die Lagerung von Flüssigdünger in IBC-Containern oder von Feststoffdünger in Flextanks. Hierfür werden oft Gabelstapler, Radlader oder Teleskoplader benötigt, um den Dünger einzufüllen. In den meisten Betrieben ist mindestens eines dieser Geräte vorhanden, jedoch muss es dann verfügbar sein und nicht anderweitig im Einsatz.

Ein großer Vorteil der Verwendung eines Flüssigdünger-Tanks besteht darin, dass er einfach angeschlossen und laufen gelassen werden kann. Die Pumpleistung beträgt bis zu beeindruckenden 700 Liter pro Minute und kann durch die Verwendung einer Spritzenpumpe sogar noch gesteigert werden.

Wie sieht die optimale Lagerung aus?

Kunststofftanks sind eine beliebte Wahl für die Lagerung von Flüssigdünger in der Landwirtschaft, da sie kostengünstig und sicher sind. Unsere Tanks werden mit Sorgfalt und Präzision hergestellt, um eine optimale Konstruktion und ein perfektes Engineering zu gewährleisten. Unsere Lagertanks bieten dank der integrierten Leckageüberwachung eine sichere Lagerung. Unsere Kunststoff-Lagertanks sind eine langfristige Investition, da sie robust und korrosionsbeständig sind. Sie rosten nicht bei Nässe und sind unempfindlich gegenüber anderen Chemikalien, einschließlich Düngemitteln.

Was muss ich beim Aufstellen eines Tanks für Flüssigdünger beachten?

Ein solides Betonfundament ist vollkommen ausreichend, um das Gewicht des Flüssigdüngertanks über viele Jahre sicher zu tragen. Es ist wichtig, eine Stromversorgung für den Schaltschrank zu installieren und den Standort des Tanks so zu wählen, dass er bequem mit der Pflanzenschutzspritze erreicht werden kann. Dies spielt jedoch eine weniger wichtige Rolle für den LKW, der die Tanks befüllt, da er normalerweise über mehrere Meter Schlauch verfügt, um den Tank zu erreichen, ohne zusätzliche Kosten zu verursachen. Ein doppelwandiger Tank für Flüssigdünger kann sicher im Freien aufgestellt werden. Einwandige Tanks müssen jedoch in einem Auffangbecken stehen, das mindestens das Volumen des größten Tanks aufnehmen kann. Damit das Auffangbecken nicht voll regnet, sollte es idealerweise in einer Halle oder unter einem Vordach platziert werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Flüssigdünger doppelwandig gelagert werden muss, um maximale Sicherheit zu gewährleisten.

 

Wenn Sie unsicher sind, welches das beste Mischverhältnis für Sie und Ihre Pflanzen ist oder wenn Sie möglicherweise noch Fragen zum Thema Flüssigdünger haben, weil Sie vielleicht gerade auf Flüssigdünger umsteigen möchten, bieten wir Ihnen gerne eine kostenlose Beratung mit unseren Experten an. Zögern Sie nicht, Kontakt aufzunehmen und von unserem Fachwissen zu profitieren.

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