Flüssigdünger: Alle Infos zur Flüssigdüngung für den Landwirt

Wer heute mit seinem landwirtschaftlichen Betrieb im Wettbewerb erfolgreich bestehen will, muss viele Faktoren berücksichtigen und darf nur wenig dem Zufall überlassen. Denn schon allein das Wetter erweist sich Jahr für Jahr als zunehmend unberechenbarer Faktor. Umso wichtiger ist es, alle entscheidenden Stellschrauben im Blick zu behalten und richtig zu justieren. Eine dieser wichtigen Stellschrauben ist die Düngung, um den Boden fruchtbar zu halten und Erträge zu maximieren.

Inhaltsverzeichnis

  1. Geringere Kosten durch Flüssigdünger
  2. Besserer Düngewirkung über Blatt und Boden
  3. Exakte Dosierung: Welche Düsen für Flüssigdünger?
    a. Besondere Kennzeichen und Faktoren der Flüssigdünger Düsen
  4. Warum Flüssigdünger? Was sind die wesentlichen Vorteile?
    a. Anwendungsvorteile
    b. Wirtschaftliche Vorteile
    c. Technische Vorteile
  5. Welche Flüssigdünger Arten gibt es?
  6. Für welche Kulturen kann Flüssigdünger eingesetzt werden?
  7. Ganz entscheidend: Flüssigdünger richtig lagern
  8. Welche rechtlichen Grundlagen sind bei der Flüssigdüngung zu beachten?
  9. Fazit: Flüssigdünger ist die effiziente Alternative für landwirtschaftliche Betriebe

In diesem Bereich spielt die Flüssigdüngung dank ihrer Vorteile heute eine immer größere Rolle. Sie hat sich in den letzten Jahren zu einer sehr effizienten Düngemethode entwickelt, die im professionellen Agrarbereich vielseitig eingesetzt werden kann. Und als Landwirt brauchen Sie Lösungen, die der heute intensiveren Produktion gerecht werden und gleichzeitig kosteneffizient arbeiten. Mit der richtigen Düngestrategie schaffen Sie es,

  • die Erträge zu sichern,
  • Einnahmen zu erhöhen,
  • Ausgaben zu senken und
  • unterm Strich langfristig Gewinne zu erzielen.

Lesen Sie weiter und Sie finden hier viele wissenswerte Informationen rund um das Thema Flüssigdünger und seine Anwendung!

Geringere Kosten durch Flüssigdünger

Mit einer Umstellung auf den Einsatz von Flüssigdünger ergeben sich für viele landwirtschaftlichen Betriebe entscheidende Effekte, die ein wirtschaftlich erfolgreicheres Produzieren ermöglichen. Gerade die Düngung hat unmittelbare Auswirkung auf die Erträge – sie ist aber auch mit Kosten verbunden, die möglichst niedrig gehalten werden müssen, um mit dem Betrieb Gewinne erzielen zu können.

So beginnt schon beim Preis der Vergleich zwischen AHL (Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung) und KAS: Flüssigdünger sind in der Regel günstiger im Einkauf. Doch nicht nur der Preis entscheidet. Auch die Düngewirkung gegenüber festen Düngern ist zumindest auf gleichem Niveau und oft sogar überlegen. Bewährt haben sich AHL mit 28 bis 30 % N-Konzentration sowie 3 bis 5 % Schwefel-Konzentration bei Kombinationsprodukten.

Besserer Düngewirkung über Blatt und Boden

Doch nicht nur die Konzentration der Nährstoffe ist wichtig, sondern auch die Art und Weise, wie diese von den Kulturpflanzen aufgenommen werden können. Flüssigdünger wird im Gegensatz zu KAS nicht nur über den Boden aufgenommen, sondern die Nährstoffe werden von den Pflanzen auch über die Blätter aufgenommen. Untersuchungen haben gezeigt, dass AHL als Flüssigdünger bei korrekter Anwendung im Vergleich zu festen Düngern gleich gut abschneidet. Durch die bessere Düngewirkung auch über die Blätter ist er vor allem in trockenen Jahren gegenüber KAS sogar überlegen.

Exakte Dosierung: Welche Düsen für Flüssigdünger?

Der Einsatz von Flüssigdünger ermöglicht zudem eine exakte Dosierung und bedarfsgerechte Ausbringung. Durch moderne Spritztechnik wird eine rand genaue Ausbringung und punktgenaue Düngung gewährleistet. Leistungsfähige N-Sensoren ermöglichen sogar eine teilflächenspezifische Düngung – Stichwort: „Precision Farming“. Für die N-Düngung von Teilflächen sind FD-Düsen besonders geeignet, so dass auch umweltfreundliche N-stabilisierte Flüssigdünger gut eingesetzt werden können.

Auch für die Spätdüngung besonders von Getreide ist die Flüssigdüngung gut einsetzbar. AHL kann auch unter schwierigen Bedingungen und bei den jetzt empfindlichen Pflanzenbeständen über Schleppschläuche, FD-Düsen oder Mehrlochdüsen ausgebracht werden. Nach dem Schieben der Ähren sollten jedoch nur noch Schleppschläuche oder Schlepprohre eingesetzt werden, die in den Bestand eintauchen.

Besondere Kennzeichen und Faktoren der Flüssigdünger Düsen

Ein weiterer entscheidender Faktor für die effiziente Flüssigdüngung ist die Beschaffenheit und der korrekte Einsatz der Düsen. Nur wenn das Gerät und die Düsen richtig eingestellt sind, wird auch pro Hektar die benötigte Menge an Flüssigdünger ausgebracht. Hier muss die optimale Einstellung genau berechnet werden, denn wird zu wenig Düngemittel ausgebracht, leidet der Ertrag. Wird zu viel gedüngt, steigen die Kosten und die Umwelt kann geschädigt werden.

Die 5 besonderen Kennzeichen und Faktoren der Düsen sind:

  1. Volumenstrom
    Der Volumenstrom ist abhängig vom Spritzdruck. Grob gesagt: Wird der Spritzdruck (bar) vervierfacht, verdoppelt sich der Volumenstrom (Liter pro Minute)
  2. Dichte und Korrekturfaktoren
    Die Berechnungen des Volumenstroms basieren auf der Dichte von Wasser (1,0 kg/l). AHL (30) zum Beispiel hat aber eine Flüssigkeitsdichte von 1,32 kg/l, so dass für die Berechnung des tatsächlichen Volumenstroms hier ein Korrekturfaktor von 0,87 einzubeziehen ist. Achten Sie daher genau auf die jeweiligen Tabellenangaben!
  3. Strahlbreiten
    Spritzwinkel und Spritzhöhe über der Fläche bestimmen die theoretische Strahlbreite. Die effektive Strahlbreite ist physikalisch bedingt durch den Strahlzusammenfall jedoch etwas geringer.
  4. Anordnung der Düsen
    Werden Düsen in Verband angeordnet, unterscheidet man in der Regel zwischen Flachstrahl- und Hohlkegeldüsen.
  5. Vermeiden Sie Verstopfungen der Düsen!
    Werden die Düsen verstopft, kann es zur fehlerhaften Anwendung kommen. Außerdem kostet die Reinigung wertvolle Zeit. Achten Sie darauf, dass die Filterung auf die Düsengröße abgestimmt ist. Nach der Anwendung sollten die Düsen auf jeden Fall gereinigt werden, um Festsetzungen zu vermeiden. Prüfen Sie auch regelmäßig den Verschleiß der Düsen um unregelmäßige Ausbringung zu verhindern.

Warum Flüssigdünger? Was sind die wesentlichen Vorteile?

Alle Vorteile von Flüssigdünger finden Sie in unserem Blog zum nachlesen. Die bedeutendsten folgen nun: Flüssigdünger kann gegenüber Konkurrenzprodukten sowohl in der Anwendung als auch im wirtschaftlichen und technischen Bereich punkten. Das Zusammenspiel aller Faktoren macht die Flüssigdüngung zu einer echten Alternative im Hinblick auf eine effiziente und zukunftsorientierte Ausrichtung Ihres landwirtschaftlichen Betriebs.

Anwendungsvorteile

Die Nährstoffausbringung durch Flüssigdünger ist sehr effizient und braucht den Vergleich mit KAS nicht zu scheuen. Im Gegenteil: Die Ausbringung kann sehr exakt gesteuert werden und durch die Aufnahme des Flüssigdüngers nicht nur über den Boden, sondern auch über die Blätter, ist die Anwendung gerade in trockenen Perioden gegenüber KAS überlegen. Darüber hinaus ermöglicht die gezielte Einzelabgabe in der Vegetationsperiode eine optimale Versorgung bei sehr geringen Auswaschungsverlusten. Weiterhin ist es möglich, AHL in Kombination mit Pflanzenschutzmitteln auszubringen. Das spart nicht nur Zeit, sondern in vielen Fällen kann sogar die Wirkstoffaufnahme der Herbizide verbessert werden (Bitte Anwendungsempfehlungen der Hersteller beachten!).

Wirtschaftliche Vorteile

Durch die Verwendung von Flüssigdünger ergibt sich in der Regel bereits ein Preisvorteil, da AHL meist günstiger als KAS zu beziehen ist. Die Ausbringung mit der Feldspritze ermöglicht zudem eine hohe Flächenleistung, so dass Sie Ihre Zeit optimal nutzen können. Wenn Sie die Ausbringung des Flüssigdüngers mit Pflanzenschutzmitteln kombinieren, spart dies wertvolle Zeit und Arbeitsgänge und erhöht die Schlagkraft in Spitzenzeiten. Durch die problemlose Bevorratung in Flüssigdünger-Behältern zum Beispiel von Duraplas sind Sie außerdem in der Lage, den Dünger dann einzukaufen, wenn der Preis besonders günstig ist.

Technische Vorteile

Viele Betriebe, die auf Flüssigdünger umstellen, können bereits auf vorhandene Technik zurückgreifen: Feldspritzen, die für Pflanzenschutzmittel verwendet werden, können in der Regel auch für Flüssigdünger wie AHL eingesetzt werden. Mit Flüssigdünger-Behältern ist zudem eine optimale Bevorratung und schnelle Verfügbarkeit möglich. 

Welche Flüssigdünger Arten gibt es?

Für die Flüssigdüngung in der Landwirtschaft sind heute verschiedene Dünger verfügbar, die sich in ihren Eigenschaften unterscheiden.

  • AHL (Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung)
    Dieser ist der am häufigsten verwendete Flüssigdünger. Bei reiner AHL liegt der Stickstoff zur Hälfte als Amid-N vor und jeweils zu einem Viertel als Nitrat und Ammonium. Während Nitrat und Ammonium unmittelbar über Wurzeln und Blätter aufgenommen werden, ist Amid-N erst nach ein bis zwei Tagen verfügbar. Hochwertige AHL hat eine hohe Oberflächenspannung und einen neutralen pH-Wert. Da AHL ein höheres spezifisches Gewicht hat, ist der Druck an der Düse besonders zu beachten.
  • AHL-S-Lösung
    Um die Schwefelversorgung gezielt sicherzustellen, kann AHL-S-Lösung (Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung) eingesetzt werden. Der wasserlösliche Schwefelgehalt (Ammoniumsulfat, Amoniumthiosulfat) liegt meist zwischen 3 bis 8 Prozent.
  • ASL-Lösung
    Über einen noch höheren Schwefelgehalt verfügt Ammoniumsulfat-Lösung. In der Regel liegt mindestens 9 % wasserlöslicher Schwefel vor. ASL kann einen sehr sauren ph-Wert aufweisen.
  • N-P-Lösung
    N-P-Lösung verfügt über etwa 10 % Ammonium-N und etwa 34 % Phosphat. N-P-Lösung kann mit AHL gemischt ausgebracht werden.
  • Flüssigharnstoff
    Flüssigharnstoff ist als organische Flüssigkeit weitgehend neutral und wirkt weniger korrosiv. Je nach Pflanzenarte sind Konzentrationen von 0,5 % bis 10 % verträglich.

Für welche Kulturen kann Flüssigdünger eingesetzt werden?

Grundsätzlich kann Flüssigdünger für fast alle Kulturen eingesetzt werden. Wie bei der Verwendung von festem Dünger kommt es natürlich auch beim Flüssigdünger auf die richtige Anwendung - den fachgerechten Einsatz zur richtigen Zeit mit der richtigen Technik - an. Beachten Sie daher die jeweiligen Anwendungsempfehlungen im Hinblick auf das Entwicklungsstadium der Pflanzen sowie die korrekte Ausbringungs- und Düsenart.

6 Tipps zur Anwendung von Flüssigdünger

  1. Spritzen Sie mittel- bis grobtropfig bei niedrigem Druck, sofern es im Einzelfall nicht anders empfohlen wird
  2. Ausbringung möglichst auf trockene Bestände, nicht bei Morgentau, eher in den trockenen Nachmittags- und Abendstunden und nicht auf regennasse Pflanzen
  3. Nach Regenperioden 1 bis 2 Tage abwarten, bis sich wieder eine ausreichende Wachsschicht gebildet hat
  4. Ausbringung im Temperaturbereich von -5 °C bis 25 °C
  5. Wechselfrostbedingungen vermeiden
  6. Mindestmischungsverhältnisse einhalten, um Pflanzenschäden zu vermeiden

Ganz entscheidend: Flüssigdünger richtig lagern

Durch die Investition in flüssigen Stickstoff bleiben Sie sehr flexibel bei der Anwendung und die hohe Ausbringungsgenauigkeit sorgt für eine gute Aufnahme beim Erntegut. Dank der einfachen Möglichkeit zur Bevorratung in Tanks haben Sie auch immer den Flüssigdünger parat, den Sie kurzfristig einsetzen wollen.

Umgekehrt sollten Sie dafür sorgen, dass Ihre Investition in den Dünger geschützt wird: Sorgen Sie für eine korrekte Lagerung und reinigen Sie die Ausrüstung nach Gebrauch gründlich, um Korrosion zu vermeiden. Die Flüssigdüngertanks von Duraplas sind so konstruiert, dass sie den korrosiven Eigenschaften von AHL und anderen flüssigen Düngern sowie den klimatischen Anforderungen Mitteleuropas standhalten. Sie sind schlagfest, langlebig und UV-stabilisiert und somit die richtige Wahl, um Flüssigdünger gezielt zu bevorraten.

Welche rechtlichen Grundlagen sind bei der Flüssigdüngung zu beachten?

Nicht nur für die Flüssigdüngung, sondern ganz allgemein gilt es, die aktuellen Vorgaben des Düngegesetzes (DüG), der Düngemittelverordnung (DüMV) und der Düngeverordnung (DüV) zu beachten. Im Jahr 2017 wurde das nationale Düngerecht stark verändert, um eine Anpassung an aktuelle fachliche Erfordernisse zu erzielen und die Umweltbelastungen zu verringern. Eine Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben ist unbedingt sicherzustellen, zumal der Bußgeldrahmen gegen bestimmte Verstöße auf bis zu 150.000 Euro erhöht wurde. Lesen Sie auch die speziellen Anforderungen an Rote Gebiete.

Die Düngemittelverordnung regelt auch für Flüssigdünger, dass sie durch europäisches oder nationales Düngerecht zugelassen sein müssen und nur nach guter fachlicher Praxis angewandt werden dürfen.

Für Flüssigdünger gilt daher: Sie müssen geeignet sein, um 

  • das Wachstum von Nutzpflanzen wesentlich zu fördern und den Ertrag wesentlich zu erhöhen.
  • die Qualität wesentlich zu verbessern oder die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten oder nachhaltig zu verbessern.

Umgekehrt darf auch von Flüssigdüngern bei sachgerechter Anwendung keine Gefahr für die Gesundheit von Menschen und Tieren sowie für den Naturhaushalt ausgehen. Qualitativ hochwertige Flüssigdünger von namhaften Herstellern erfüllen diese Vorgaben.

Flüssigdünger ist die effiziente Alternative für landwirtschaftliche Betriebe

Unser Fazit: Flüssigdünger ist gegenüber festen Düngern längst zu einer äußerst konkurrenzfähigen Alternative geworden. Jetzt liegt es an Ihnen: Beurteilen Sie selbst die Situation, Voraussetzungen und individuellen Anforderungen Ihres landwirtschaftlichen Betriebs und stellen Sie Vorteile der Flüssigdüngung, aber auch Nachteile, Kosten und Nutzen gegeneinander auf.

Wir sind sicher, Flüssigdünger hat durch seine anwendungsspezifischen, technischen und wirtschaftlichen Vorteile das Potenzial, in sehr vielen Betrieben für eine höhere Effizienz, sichere Erträge und eine positive wirtschaftliche Entwicklung zu sorgen.

 

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